Kali / Arnis / Escrima

- the art of philippines stick and knife fighting -

Kursleiter : Karsten Ohk 3.Antas/Dan Combat Arnis

ARNIS


Einer der ältesten Berichte über das, was wir heute als ARNIS kennen, sagt etwa, dass im frühen 16. Jahrhundert die spanischen Konquistadoren auf den Philippinen landeten. Der erste Europäer, der dem philippinischen Stockkampf begegnete, war Magellan. Für die Einwohner war er ein Pirat, der raubend und brandschatzend durch das Land zog. In Mactan, dem heutigen Cebu, stieß er auf den Häuptling Lapu Lapu und seine Krieger. Obwohl ohne Rüstung und nur in Baumwollkleidern, bekämpften sie die Schwerbewaffneten Spanier. Als Waffen hatten sie nur Rattanstöcke, selbst gemachte Lanzen und im Feuer gehärtete spitze Stöcke. Damit besiegten sie die Spanier. Magellan starb in dieser Schlacht.
Diese Begegnung war der Beginn eines 400 Jahre dauernden Kampfes gegen Eindringlinge. Die Philippinos waren von der spanischen Art, mit Schwert und Dolch zu kämpfen, zunächst beeindruckt, fanden aber bald die schwachen Stellen heraus. Sie entwickelten jedoch nach jenem Vorbild einen Kampfstil, bei dem sie einen langen und einen kurzen Stock verwendeten, und den sie " espaday daga" (Schwert und Dolch) nannten.
Als mehr fremde Eindringlinge ins Land kamen, studierte die Bevölkerung deren Art zu kämpfen und entwickelte neue Methoden, ihnen zu begegnen. Man benannte diese Stile entweder nach der Technik, wie "largo mano" (große Hand) oder "abanico" (Fächer), oder nach dem Erfinder, wie z.B. "Toledo" oder "Bergonia". Einige benannte man nach den Orten, wo sie entstanden, wie z.B. "Bohol" oder "Pangasinan", einige Stile schließlich wurden nach Feinden benannt, wie z.B. "Etaliano".
Es gibt in den philippinischen Kampfkünsten Wahrscheinlich mehr als hundert verschiedene Stile, die sich aber grob in drei Hauptgruppen, nämlich die nördlichen - ,südlichen- und die zentralphilippinischen Stile unterteilen lassen. In der neueren Zeit ist von einigen Meistern aus den wesentlichen Bestandteilen der alten Kampfkünste ein modernes Arnis entwickelt worden, das in seiner heutigen Form als Kampfsport gelten kann. So, wie es auch in Deutschland gelehrt wird, ist es eine Sportart, bei der zwei Partner mit je einem oder auch zwei Stöcken von ca.60-70cm Länge gegeneinander kämpfen.
Es gibt bestimmte Formen von Angriffen, Blöcken. Gegenangriffen und Entwaffnungen. Ziel der Übungen ist. Treffer zu erzielen; jedoch müssen alle Schläge und Stöße, ähnlich wie im Karate, vor dem Ziel gestoppt werden. Geschult wird dabei Schnelligkeit, Augenmaß und Reaktionsfähigkeit.
Eine Eigentümlichkeit des Arnis, nämlich die Austauschbarkeit der Waffen, macht diesen Sport besonders interessant für alle, die nach einer wirksamen Selbstverteidigungsmethode suchen. Im sportlichen Arnis ist die Verwendung von Stöcken anstelle von Schwertern oder Messern allgemein üblich (was allerdings nicht bedeutet, das der Stock harmlos sei und der Umgang mit ihm weniger Aufmerksamkeit erfordere). Wer aber Arnis gelernt hat, der kann sich mit einem Taschenschirm, einem kurzen Stück Holz, das er findet, oder mit einer fest zusammengerollten lllustrierten wirksam verteidigen; einige Techniken kann er sogar einsetzen, ohne eine Waffe zur Hand zu haben.
Arnis wurde von dem Kampfsportpionier Hans - D. Rauscher in den 70 er Jahren als neue Sportart und effektive Selbstverteidigung in Deutschland eingeführt. Er bestand als erster Europäer die Prüfung zum Arnismeistergrad und ist heute mit dem 7.Antas/Lakan (Dan) der höchstgraduierte europäische Arnisgroßmeister. Zu seinen Schüler gehören auch Sportler wie Wolfgang Schnur, Hans Karrer oder Dieter Knüttel, der z.B. seinen Arnismeistergrad bei Hans -D. Rauscher und Cui Brocka ablegte.
Nachdem Hans - D. Rauscher schon seit den 60 er Jahren Kobudo-waffenkampf mit Bo, Hanbo, Tanbo, Sai, Tonfa, Kette, Tanto, Kama u.a. trainiert und bei vielen asiatischen Großmeistern perfektioniert hatte, studierte er im europäischen NATO-Hauptquartier Shape in Belgien bei Großmeister Cui Brocka philippinisches Arnis/Escrima/Kali und andere südostasiatische Kampftechniken, und Deutschland und Europa als erster Arniswaffenmeister.
Er lud dann Brocka zu vielen internationalen Lehrgängen ein und führte mit ihm viele gemeinsame Europatourneen durch. Er organisierte zahlreiche deutsch und internationale Arnis- und Bowaffenmeisterschaften, sowohl in Kata, wie im Freikampf.







Arnis - Pointfighting

Arnis - Redonda

1. Teil ( 18 Bewegungen ) der 108 Sinawali ( Arnis )